Eule
Städt. St.-Anna-Gymnasium

2006 — »anna tanzt«

Alles begann mit einem Vortrag an einer Reformschule in Wiesbaden. Frau Dr. Neuner, damalige Schulleiterin des St.-Anna-Gymnasiums, war von dem dortigen Theaterprojekt begeistert. Da es am SAG bereits eine Theatergruppe gab und Frau Dr. Neuner ein weniger sprachbezogenes Projekt wollte, suchte sie nach anderen Ideen. Der Film »Rhythm is it« war Inspiration für das Projekt »anna tanzt«: Jugendliche, die sich einige Wochen mit Bewegung und Musik beschäftigen.

Um dafür fachmännische Beratung einzuholen, kam es 2006 zur Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsballett und zur ersten Aufführung in der Muffathalle.

Gemeinsam mit Ivan Liska, dem Direktor des Bayerischen Staatsballetts, rief das SAG »anna tanzt« ins Leben, welches später stets in den letzten vier Wochen vor den Sommerferien ausschließlich für die achte Jahrgangstufe organisiert wurde.

Am Projekt war aber nicht nur das St.-Anna-Gymnasium beteiligt. Mit jährlich wechselnden Partnerschulen wollte man soziale Ungleichheiten und vor allem soziale Vorurteile zwischen den Jugendlichen aus dem Weg schaffen und eine Gemeinschaft herstellen.

Das Projekt »anna tanzt« war zunächst sehr frei gestaltet, entwickelte sich aber im Laufe der Jahre weiter. Während im ersten Jahr die Aufführung aus selbst erzählten Geschichten und zusammengestellten Szenen entstand, arbeitete man im zweiten und dritten Jahr mit Vorlagen wie »Die Grüne Katze« und »Feuervogel« und interpretierte sie mithilfe der Schüler neu.

Aufführung in der Muffathalle

Im vierten Jahr wurden erstmalig ältere Leute eingeladen, am Projekt teilzunehmen, sodass in »anna wird alt« eine Verbindung zwischen pubertierenden Jugendlichen und alten Menschen hergestellt wurde (Bild oben). Die Produktion »anna wird alt« lud erstmals auch ältere Menschen zum Projekt ein. Das war zunächst eine sicherlich ungewohnte Situation, in der es schnell zu Abweisungen hätte kommen können. Jedoch »Jung« und »Alt« sprachen, tanzten und lachten miteinander ohne jegliche Hemmungen. Auch das Bühnenbild, welches aus einer riesigen Leinwand bestand, war neu. Es half, Gesichter, Tänzer, Interviews und Wörter überlebensgroß zu projizieren und die Aufführung der Schüler und Schülerinnen zu unterstützen.

Im fünften Jahr beschäftigte sich »anna« mit Heimat und Zuhause und im sechsten und letzten Jahr mit der Liebe.

Ziel der ganzen Arbeit war »in erster Linie ein pädagogisches«, so Frau Dr. Neuner. Die Jugendlichen konnten erfahren, dass auch Disziplin und harte Arbeit Spaß machen und zu einem großartigen Gemeinschaftserlebnis führen können.

Nach 6 Jahren erfolgreicher Kooperation zwischen dem Staatsballett und dem SAG unter der Leitung von Frau Dr. Neuner beschloss unser Partner allerdings neue Wege einzuschlagen.

Leonie Schwaier