Eule
Städt. St.-Anna-Gymnasium

1973 — Baugeschichte des SAG

Das St.-Anna-Gymnasium befindet sich im Münchner Stadtteil Lehel in unmittelbarer Nachbarschaft zur St.-Anna-Kirche und bildet zusammen mit der St.-Anna Volksschule und dem St.-Anna-Kloster ein namentliches Gesamtkonzept. Erbaut wurde es 1911/1912 anstelle der ehemaligen Stadtsäge, die bis 1910 betrieben wurde. Architekt der ursprünglichen Höheren Mädchenschule war der Baurat Robert Rehlen, der auch die Bauten der Städtischen Riemerschmidt-Wirtschaftschule und der Volksschule an der Klenzestraße plante.

Die Bilder zeigen die der St.-Anna-Kirche zugewandte Südfassade im Laufe eines Jahrhunderts: 1912 noch mit direkt angrenzendem Bau der Volksschule, aufgesetztem Türmchen und unausgebautem Südwestbereich, 2004 mit schlichteren Fenstern und Aufbau auf dem Eingangsbereich und 2010 nach abgeschlossener Renovierung mit rekonstruierten Fenstern und Neubau.

Südfassade 1912

Ein beeindruckendes Glanzstück der Schule ist die zweigeschossige, neoklassizistische Aula. Die ursprünglich polychrome Kassettendecke wurde anlässlich des Anbaus im Nordwesten im Sinne der Neuen Sachlichkeit 1929 weiß überstrichen, im Bereich der Galerie jedoch wieder von den alten Farbschichten befreit und ist nun in den unterschiedlichen Restaurierungsstufen sichtbar. Die restliche Decke wurde bewusst weiterhin weiß gehalten, sodass der Raum mit den historischen hohen Fenstern und modernen Leuchten freundlich und einladend wirkt.

Südfassade 2004

Das im historisierenden Stil errichtete Gebäude wurde 1929 im Nordwesten an der Liebigstraße durch Hermann Leitensdorfer erweitert. Im Jahr 1944 wurde das Schulhaus durch einen Luftangriff teilweise zerstört, engagierte Lehrer und Schülerinnen verhinderten ein Ausbrennen des Gebäudes. Nach dem Krieg wurde die schwer zerstörte angrenzende Grundschule abgerissen und 1960 durch einen Neubau ersetzt, ein Teil des Südflügels wurde zeitgleich aufgestockt.

Südfassade 2010

Seit 1973 steht das Gebäude auf der Denkmalliste.

Lukas Bock