BNE-Projekt »Postkarten«
Liebe Eltern,
und, hängt unsere BNE-Postkarte schon bei Ihnen am Kühlschrank?
Petra Wöhrmann, Mutter einer Schülerin am SAG hat die Postkarte für uns alle und pro bono mit viel Liebe gestaltet. Haben Sie unsere Challenges schon entdeckt? Sind sie schon auf Fleischentzug und kaufen plastikfrei ein? Wenn Sie gemeinsam mit Ihren Kindern mitmachen, (die ein oder andere (unserer) Challenges angenommen haben), freuen wir uns über »Beweisfotos«: st.anna_elternbeirat@yahoo.de.
Aber warum das Ganze? Viele Menschen sind sich des Klimawandels durchaus bewusst und wissen, was man dagegen tun kann. Im Alltag wollen sie aber oft keine Abstriche machen, zum Beispiel im Urlaub, beim Auto oder Fleischkonsum. Deshalb gilt es, gemeinsam Ideen zu sammeln, wie wir vom Wissen zum Handeln kommen. Wir möchten Sie mit dieser Postkarte anregen, kleine Veränderungen in Ihrem Alltag anzustoßen und Sie auf diesem Weg nochmal auf die BNE-Schulprofilentwicklung am SAG aufmerksam machen und: zum Mitmachen einladen!
Vielleicht kommt ihr Kind bald nach Hause und erzählt Ihnen, wie man alte T-Shirts upcyclen kann, was die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele sind und dass wir überhaupt viel zu viel konsumieren. Dann sind wir mittendrinnen in einem spannenden Prozess an unserer Schule, der BNE-Schulprofilentwicklung.
Das Städtische St. Anna Gymnasium ist seit Anfang 2020 Pilotschule für eine Schulprofilentwicklung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die sich über zwei Jahre erstreckt. Das Referat für Gesundheit und Umwelt in Kooperation mit dem Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München haben den Verein Ökoprojekt MobilSpiel e.V. beauftragt, ausgewählte Schulen auf diesem Weg zu unterstützen und zu beraten. Dies beinhaltet unter anderem die Initiierung einer Bestandsaufnahme zu Prozessbeginn, Vorschläge und Angebote für konkrete nachhaltige/ökologische Maßnahmen im Rahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozesse, Workshops für Schüler*innen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen, Informationsveranstaltungen für Eltern und Lehrer*innen-Fortbildungen.
Was ist BNE?
BNE steht für »Bildung für nachhaltige Entwicklung«, wobei der Begriff nachhaltig umfassender ist als der reine Umweltbegriff. Als nachhaltig kann eine Entwicklung erst dann betrachtet werden, wenn alle Menschen weltweit heute und auch in Zukunft ein würdevolles und ihren Talenten und Neigungen entsprechendes Leben führen können, im Einklang mit der Natur und unter Berücksichtigung endlicher Ressourcen.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bezeichnet ein ganzheitliches Bildungskonzept, das Lernende dazu befähigt, vor dem Hintergrund globaler, ökologischer, ökonomischer und sozialer Herausforderungen informierte Entscheidungen zu treffen und verantwortungsbewusst zum Schutz der Umwelt, für eine nachhaltige Wirtschaft und eine gerechte Gesellschaft zu handeln — für aktuelle und künftige Generationen. Dabei reflektieren die Schüler*innen Zielkonflikte in Entscheidungsprozessen und betrachten zeitliche und räumliche Dimensionen ebenso wie regionale und weltweite Zusammenhänge. Über alltagsrelevante Bezüge regt BNE zu einem Perspektivenwechsel an und ermutigt die Kinder, über konkrete Handlungsmöglichkeiten nachzudenken und an Gestaltungsprozessen teilzuhaben.
Warum BNE?
Im Herbst 2015 haben die Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 17 Ziele für die Gestaltung einer friedlichen und nachhaltigen globalen Gesellschaft verabschiedet. Die Agenda 2030 gibt jedoch keine Lösungen vor, die die Länder mit ihren Regierungen und Menschen einfach nur umsetzen und abhaken können. Stattdessen müssen wir gemeinsam nach Lösungen suchen, unser Schicksal in die Hand nehmen, dringend nötige Veränderungen voranbringen und Gegenwart und Zukunft gestalten. Damit alle Menschen sich beteiligen und einbringen können, bedarf es einer Bildung, die nicht nur Wissen um die globalen Herausforderungen unserer Zeit vermittelt, sondern Menschen motiviert, sich zu beteiligen und ihre Kompetenzen, die sie für die Mitgestaltung der sozial-ökologischen Transformation benötigen, zu stärken. Genau hier setzt BNE an.
(Quelle: dgvn.de)
Wer mehr wissen möchte: www.bne-portal.de
Wie läuft BNE am SAG?
Ziel ist es, das handlungs- und erlebnisorientierte Lernen und die Themenfelder der BNE als festen Bestandteil in die schulische Bildung Ihrer Kinder zu integrieren, so dass sich langfristig eine sozial-ökologisch handelnde Schule entwickelt, in der BNE den Leitgedanken darstellt.
Bildung für nachhaltige Entwicklung im Kontext Schule ist eine Querschnittsaufgabe. Wegen der Komplexität der Themen und des ihr zugrundeliegenden Kompetenzmodells kann sie nicht einem Fach zugeordnet werden, sondern sollte als durchgehendes Lehr-/Lernprinzip systematisch an der Schule in den Bereichen Unterricht, Schulleben und Organisation verankert werden.
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Die Schüler*innen nehmen die Schule dabei als ganzheitlichen Lernort wahr, an dem BNE gelebt wird, erfahren Selbstwirksamkeit, übernehmen Handlungsalternativen in ihren Alltag und stärken ihren sozialen Zusammenhalt und die Identifikation mit ihrer Schule. Lehrkräfte qualifizieren sich und lernen die Organisationsprinzipien, didaktischen Prinzipien und Methoden einer BNE sowie »typische« BNE-Themen kennen, um BNE in der Praxis umzusetzen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fächern zu verstärken.
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Um aber auf allen Ebenen eine Veränderung Richtung Nachhaltigkeit in Gang zu setzen, sollten sich möglichst alle Mitglieder der Schulfamilie — Lehrer*innen, Schüler*innen, Eltern und nichtpädagogisches Personal — an diesem Prozess beteiligen.
Koordiniert wird dies zukünftig durch die beiden BNE-Beauftragten Susanne Johansson und Laura Lanczik. Für Transparenz im Lehrerkollegium sorgt die digitale Plattform Trello, damit alle Lehrkräfte auf Informationen und verschiedene Materialien zu verschiedenen BNE-Themen zugreifen können. Die Schulleitung trifft sich regelmäßig mit Steffi Kreuzinger und Nicole Wendler, als Vertreterinnen von Ökoprojekt MobilSpiel e.V., den BNE-Koordinatorinnen, Vertretern des Elternbeirats und der SMV.
Rückblick auf 2 Jahre BNE?
Nachhaltigkeit erfordert (auch): langfristiges Denken und kontinuierliches Arbeiten:
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BNE im Schuljahr 2019/2020 (2. Halbjahr)
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Video »SAG ja zu Fair«BNE vom Juni 2020
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BNE im Schuljahr 2020/2021
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Pflanzaktion auf dem Schulhof
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Ergebnisse der Kunstaktion »SAG ja zu fair«.
Ausblick auf 2021/2022
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Fortsetzung der Workshops der neuen 9. Klassen; Umsetzung der Projektideen aus Workshop-Runde 1 mit den jetzigen 10. Klassen
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BNE-Wahlfach für partizipative und jahrgangsstufenübergreifende Projekte an und im Umfeld der Schule
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SchiLf: schulinterne Fortbildung für Lehrer*innen
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Teilnahme an Wettbewerben: das SAG will sich als Umweltschule/ Internationale Nachhaltigkeitsschule bewerben (www.lbv.de)
Aber das ist nur der Anfang. Ökoprojekt MobilSpiel e.V. begleitet das SAG im kommenden Schuljahr weiterhin auf dieser spannenden Reise. Und danach ist nicht Schluss! Vielmehr bedeutet die BNE-Schulprofilentwicklung eine weitreichende und dauerhafte Transformation des Schulalltags, in dem BNE den Leitgedanken darstellt.
Was können wir Eltern tun?
Das SAG auf dem Weg Richtung Nachhaltigkeit muss natürlich von allen Seiten mit Leben gefüllt werden — in der Schule, in der Freizeit, in den eigenen vier Wänden. Und hier sind wir als Eltern/Erziehende gefragt. Auch wir Eltern können unseren Beitrag leisten, indem wir mit unseren Kindern diskutieren und sie begleiten. Im besten Fall können wir Bezüge zwischen den schulischen Aktivitäten unserer Kinder und dem Familienalltag herstellen und erhalten Umsetzungsideen für einen nachhaltigeren Lebensstil. Oder Sie beteiligen sich ganz konkret: Schenken Sie uns Ihre Zeit und Ihre Ideen. Machen Sie durch Ihre Arbeit oder Ihre Ideen die Welt zu einer besseren? Oder haben Sie eine Idee, eine Vision? Dann erzählen Sie den Schüler*innen in einem Workshop davon. Zeigen Sie Fotos. Oder machen Sie ganz praktisch etwas mit den Schüler*innen!
Wir brauchen Euch liebe Eltern! Konkret! Bald! Mit allem was ihr könnt! Und zwar als die Expert*innen, die ihr seid, privat oder beruflich. Wer Ideen hat oder Lust, etwas konkret zu machen, einmalig oder mehrmals, schreibt eine E-Mail an den Elternbeirat!
Hier ein paar Ideen, für die wir Unterstützung brauchen:
Zu gut für die Tonne?
Ein Upcycling-Treffpunkt angelehnt an die Idee der Repair-Cafes an der Schule: Klamotten, Sitzmöbel oder Taschen aus »Müll« und Altkleidern? Machen!
Reifen platt?
Nie wieder mit dem Auto fahren, weil das Radl einen Platten hat. Eine Radlwerkstatt an der Schule? Her mit dem Werkzeug und Ihrem Know-how.
Schränke zu voll?
Zu viele Bücher, Klamotten, Spiele, Sportgeräte? Wer organisiert zweimal im Jahr eine Tauschbörse?
Weniger ist mehr — Tipps zum Energiesparen!
Wie geht das konkret? Vortrag und Ideenbörse gesucht!
Natur in der Stadt?
Tränken für Vögel, Blumen für Bienen. Wann, wie und wo aufstellen oder pflanzen. Tipps von und für Naturfreund*innen.
Noch mehr BNE?
In folgenden Informationsbroschüren finden Sie weitere Informationen rum um das Thema BNE am SAG:
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Tipps für einen nachhaltigen Schulstart (nicht nur) am SAG.
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Konzept zur BNE-Schulprofilentwicklung am SAG.
Projektpartner Ökoprojekt MobilSpiel e.V.:
Ökoprojekt MobilSpiel e.V. kann auf eine große Expertise und langjährige Erfahrungen in der Bildung für nachhaltige Entwicklung zurückgreifen. Als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe, anerkannte Umweltstation im Rahmen von »Umweltbildung.Bayern« sowie von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für herausragendes Engagement zur strukturellen Verankerung von BNE in Deutschland ausgezeichneter Lernort (2017-2020) arbeitet Ökoprojekt MobilSpiel e.V. seit über 30 Jahren mit Schulen im Bereich Umweltbildung/Bildung für nachhaltige Entwicklung zusammen. Dabei werden gesellschaftlich relevante Themen aufgegriffen, die von ökologischer, ökonomischer und sozio-kultureller Bedeutung sind. Die Bandbreite reicht von Naturbewusstsein, Konsum, Klima, Mobilität, Kleidung, Ernährung und Gesundheit bis zu fairem Handel, globaler Gerechtigkeit, interkultureller Begegnung und Kinderrechten.
Diese Themen bringen die pädagogischen Mitarbeiter*innen von Ökoprojekt MobilSpiel e.V. partizipativ mit der Lebenswirklichkeit der Schüler*innen in Verbindung. Bei der Gestaltung von schulischen Projekten legt Ökoprojekt MobilSpiel e.V. viel Wert auf Methodenvielfalt, um den Schüler*innen unterschiedliche Zugänge und ein interdisziplinäres und gestalterisches Lernen zu ermöglichen. Die Schüler*innen werden dazu angeregt, sich im Sinne eines Perspektivenwechsels mit unterschiedlichen kulturellen Leitbildern auseinanderzusetzen mit dem Ziel, Gerechtigkeit für Mensch und Natur als Grundlage einer global nachhaltigen Entwicklung zu begreifen und dies mit ihrem Alltagshandeln verbinden zu können.
Elternbeirat