Eule
Städt. St.-Anna-Gymnasium

Schülerzeitung »mesSAGe« goes digital — Essay

Zwischen Luxus und Kakerlaken

Das Thema Reiseessay ist ein weites Feld, denn man hat in seinem Leben schon so viele Reisen gemacht, egal ob weit weg, im eigenen Land oder doch nur die perfekte Reise in der eigenen Vorstellung. Gerade in dieser schweren Zeit ist für mich das Reiseverbot ein großer Verzicht. Um dieses reale Reiseverbot zu überwinden, hilft es sich gedanklich auf die Reise zu machen, in Erinnerungen zu schwelgen, oder eine anstehende Traumreise zu planen. Machen Sie sich bereit für meine Reise durch Singapur: »Zwischen Luxus und Kakerlaken«.

(Seitenanfang)

Merlion, Wahrzeichen und Allegorie der Metropole

Ankommen im Flughafen Changi, erstmal durch die Pass-Kontrollen und den Zoll, schwer bepackt und schon rinnen die ersten Schweißperlen an meinem Körper hinunter — verdammtes Klima! Raus aus dem Flughafen und ab ins Taxi, langsam geht die Sonne schon unter und die Stadt fängt an zu leuchten, zu blitzen und zu blinken. Ich sehe aus dem Fenster- wow- so was habe ich noch nie gesehen! Die Wahrzeichen Singapurs, da liegen sie direkt vor mir, Marina Bay Sands, das teuerste, aller teuersten Luxushotels Singapurs, der Merlion, Wahrzeichen und Allegorie der Metropole. Er symbolisiert den Schutzpatron der Stadt, eine Statue, welche zur Hälfte Löwe und zur Hälfte Meerjungfrau ist.

(Seitenanfang)

Von außen betrachtet eine perfekte und hochmoderne Stadt

Und da, das Riesenrad Singapurs, obwohl das ja heutzutage keine besondere Attraktion mehr darstellt, sogar wir Münchner haben ein eigenes. Von außen betrachtet eine perfekte und hochmoderne Stadt, doch Singapur war noch vor nicht allzu langer Zeit ein großes Tropengebiet, na ja bis wir Menschen dazwischengefunkt haben! Das sollte nicht in Vergessenheit geraten, wenn man sich abends nach draußen in die warme Sommernacht setzt, gerade in sein Essen beißen will und plötzlich von einer Kakerlake angeflogen wird!

(Seitenanfang)

»Ahhhhhh, was ist das!?«

»Ahhhhhh, was ist das!?«, Schreie hallen durch die Nacht, hysterisches Kreischen, schnell weg hier! Tja, diese durchaus unangenehmen Tierchen konnte die Menschheit durch die Errichtung einer großen Weltmetropole wohl nicht aus der Welt schaffen. Egal, morgen wird alles besser, erstmal eine Nacht drüber schlafen!

(Seitenanfang)

Plötzlich schaudert es mich

Die nächsten Tage wird Singapur erkundet, die Pläne sind groß, der Zeitplan straff! Zuerst zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten: Gardens by the Bay, eine große Grünfläche, eine Art Stadtpark direkt am Meer mit vielen verschieden Pflanzen. Danach geht’s auf zur Helix Brücke, eine imposante Fußgänger Brücke in Form einer Doppelhelix, als nächstes ab zum Merlion ganz in der Nähe. Zum Schluss noch zum Duxton Building, einem Hochhaus, welches einen schönen Ausblick über die ganze Stadt bietet…

Anschließend in der großen Hitze und sehr feuchten Luft ab nach Chinatown durch die Schatten der imposanten Hochhäuser. Chinatown ist ganz anders, wie der Rest der Metropole, mit seinen kleinen Häusern, vielen kleinen verschiedenen Läden und Tempeln. Zu dem riecht es fast überall nach dem unangenehmen Geruch der Durian Frucht. Für alle Shopping Fans, denen Chinatown nicht genug war, geht es nun in riesige Malls, hier gibt es alles, was das Herz begehrt.

Plötzlich schaudert es mich, warum ist es denn hier so kalt? Tja; Klimaanlage, also schnell einen Pulli übers Top anziehen, wir wollen uns ja nicht erkälten! Auch für die Sicherheit der Bevölkerung und Touristen ist gut gesorgt, denn es gibt Überwachungskameras an jeder Ecke. Anfangs etwas befremdlich, doch gibt es einem trotzdem ein rund um sicheres Gefühl.

(Seitenanfang)

Auch nachts tanzt der Bär

Nicht nur tagsüber wird einem hier was geboten, nein auch nachts tanzt der Bär, direkt im Zentrum von Marina Bay — Wasser-und Lightshows. Meine Augen sind völlig überfordert: »Wow eine riesige blaue Fontäne hier, ein roter Lichtstrahl da und hier, ein durch Lichtstrahlen animierter Wal scheint über meinem Kopf zu fliegen! Wunderschön! Doch was das alles wohl kosten muss! Und diese Stromverschwendung! All dieses Geld könnte man wirklich in wichtigere Dinge investieren, wie die Unterstützung der Armen in Singapur!« Aber natürlich, das Anlocken der Touristen durch diese außergewöhnlichen Attraktionen ist selbstverständlich wichtiger!

Durch dieses »Highlife« vergingen die Tage wie im Flug und ehe ich mich versah, saß ich wieder im Flieger zurück nach München. Eine unvergessliche und einzigartige Reise, an die ich jeder Zeit gerne denke! Ich durfte eintauchen in eine fremde Kultur und alle Sehenswürdigkeiten mitnehmen! Dort, gefühlt am anderen Ende der Welt ist so ziemlich alles anders, aber auf seine Art und Weise sehr schön! Also wer sich auf eine Reise nach Singapur begibt wird einem Leben in Luxus, hochmodernen Techniken, Überwachungskameras an jeder Ecke und aufwendigen Touristenattraktionen begegnen, aber auch die ursprünglichen Tropen zu spüren bekommen, mit dem heißen Klima und den vielen Mücken und Kakerlaken.

Mia Talbot