Schülerzeitung »mesSAGe« goes digital — Artikel

Homeschooling

Seit 27. April dürfen die Abiturient*innen wieder in die Schule, die elften Klassen haben seit 11. Mai wieder »regulären« Unterricht und die Fünft- und Sechstklässler beginnen am 18. Mai wieder. Die restlichen Klassen bleiben bis zu den Pfingstferien im sogenannten Homeschooling. Doch wie hat das funktioniert, in einem Land, in dem Glasfaser in manchen Städten noch nicht einmal geplant ist?

Im Gegensatz zu Dänemark, Estland und Frankreich ist die Digitale Schulbildung in Deutschland nicht sehr vorangeschritten. Lernplattformen und Schülerportale sind überlastet, Lehrer ohne Technische Ausbildung überfordert. Also werden E- mails geschrieben, um es allen anderen zu erleichtern. Erst nach vier Wochen gibt es in jedem Fach Kurse, einige Videokonferenzen werden angesetzt. Seit mehreren Tagen gibt es nun die Möglichkeit, Microsoft Teams zu verwenden, allerdings benutzt jeder Lehrer den Weg, den er für richtig hält. Dies führt bei einigen Schülern und Eltern zur Verwirrung. Doch trotz der vielen Schwierigkeiten und anfänglichen Probleme bin ich der Meinung, dass es sich inzwischen ganz gut mit Mebis und Co arbeiten lässt.

Doch was ist mit den Leuten, die sich zuhause keinen oder maximal einen Rechner leisten können, an dem sowohl Eltern als auch Schüler arbeiten müssen? Obwohl wahrscheinlich nahezu jeder Schüler im Gymnasium ein Handy besitzt, müssen diese Kinder, nachdem sie die Aufgaben abgerufen haben, viel mehr von Hand machen. Auch ohne Drucker lassen sich Arbeitsblätter viel schwerer bearbeiten. Dieser Chancenungleichheit wirkt beispielsweise eine Schule in der Schweiz entgegen. Diese hat, schon am Anfang des Schuljahres, Laptops an alle ihre Schüler ausgeteilt. So lässt es sich für alle gut lernen.

Dieses Jahr sollen außerdem keine Schulaufgaben oder andere Leistungsnachweise mehr geschrieben werden. Auch mündliche Noten werden eingestellt. Dadurch fällt dieses Jahr keiner mehr durch. Doch ob das auch für alle Leistungsstärkeren gut ist, ist zu bezweifeln. Doch wann sich das Deutsche Schulsystem wieder normalisiert hat, liegt noch weit im Ungewissen.

Hanna Wallisch, Chefredakteurin der MesSAGe