Kooperation mit dem Deutschen Museum
Besuch des Bundespräsidenten
Nur kurz vor dem Termin wurde bekannt, dass Frank-Walter Steinmeier am 26. April das Deutsche Museum besuchen würde und sich gerne mit Schüler*innen unterhalten wollte — was war naheliegender, als auch Schüler*nnen von meiner Schule einzuladen?
Nach eiligen, nicht unkomplizierten Vorbereitungen machten sich 40 Jugendliche aus der 7b, 8b und 9p sowie die Schülerzeitungsredakteurin auf den Weg. Sie hatte eine ganz besondere Rolle: zusammen mit einer Schülerin des Max Josef Stifts sollte sie die Diskussionsrunde mit dem Bundespräsidenten moderieren. Die beiden erfüllten ihre Aufgabe mit Bravour, es entspann sich ein lebhaftes, auch persönliches Gespräch im Themenkreis Naturwissenschaft und Technik.
energie.wenden
Auf die weiteren Schüler*nnen wartete ein Vorprogramm. Die Siebt- und Acht-Klässler*innen konnten sich in einem Experimentierfeld zur Optik ausprobieren, mit Spiegeln in die Unendlichkeit blicken, mit einer einzigen Kerze viele Geburtstage feiern, Lichtbrechung mit verschiedensten Linsen untersuchen, mit optischen Täuschungen spielen. Die Neunt-Klassler besuchten die Sonderausstellung energie.wenden.
Dort versetzt ein interaktives Spiel die Besucher*innen in die Rolle von Politikern, die verschiedene Entscheidungen in Bezug auf den Einsatz von Energie treffen müssen, zum Beispiel zur Stromerzeugung oder zur Mobilität — ein MINT-Projekt mit erheblicher gesellschaftspolitischer Bedeutung. Auf dem »politischen Parkett« warten Personen, die in Videos jeweils ein Statement zu einem Thema abgeben. Dann kann man mit einer Lochkarte die eigene Entscheidung dazu dokumentieren. Schon bald merkten die Jugendlichen, dass manche Entscheidung nicht so leicht zu treffen ist und suchten in den Themenräumen der Ausstellung nach weiteren Informationen. Bei einem anschließenden Science-Cafe, das von einem P-Seminar des Gymnasiums Miesbach moderiert wurde, erlebten sie eine heiße Diskussion zwischen — in ihrer Rolle radikalen — Befürwortern der Nutzung von Kernenergie, Wasser-, Wind- und Solar-Energie.
(Bild mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Museums)
Neue Technologien
Schließlich kam der Höhepunkt des Nachmittags, die Gesprächsrunde mit dem Bundespräsidenten. Das Forum im Zentrum Neue Technologien hatte sich gut gefüllt, der Bundespräsident nahm inmitten der Jugendlichen Platz, Hannah Kiel und ihre Kollegin moderierten – trotz Nervosität - souverän das Gespräch mit den verschiedenen Fragestellern. Die Gruppe hatte eine Reihe von zum Teil auch persönlichen Fragen aus dem Themenkreis Naturwissenschaft, Technik und Gesellschaft vorbereitet. Da ging es beispielsweise um die Einschätzung der Vor- und Nachteile von Robotern und künstlicher Intelligenz, um den Umgang mit dem Klimawandel oder den Stellenwert der Energiewende in anderen Ländern. Frank-Walter Steinmeier nutzte die Gelegenheit für einen Appell an die Jugendlichen, über Demokratie nicht nur zu reden, sondern auch für sie zu streiten.
Ein erlebnisreicher Nachmittag nicht nur für den Bundespräsidenten, sondern auch für die Schüler*innen!
Herzlichen Dank an alle, die den Besuch mit mir vorbereitet haben, besonders an Frau Stauner-Eder und Frau Hackstein für die Begleitung der 7. und 8. Klasse, an Frau Papin, die mir mit »meiner« Neunten im strömenden Regen den halben Weg abnahm, an Herrn Anders-Wilkens, der Hannah Kiel ins Spiel brachte sowie an Frau Laumer und Herrn Hlawatsch für ihre spontane Unterstützung.
Traudel Weber, Verbindungslehrkraft naturwissenschaftliche Museen