Eule
Städt. St.-Anna-Gymnasium

Die Meistersinger von Nürnberg

Das P-Seminar »Musiktheater hautnah« — unter der Leitung von Frau Hüttl — wurde dieses Jahr als Premierenklasse für Wagners Oper »Die Meistersinger von Nürnberg« in der Staatsoper ausgewählt!

Gitarrist

Zu diesem Projekt gehören zwei etwa dreistündige Workshops, der Besuch der Premiere oder Generalprobe und eine Nachbesprechung.

Die zwei Workshops wurden von dem Bereich der Jugendarbeit der Staatsoper organisiert und von der Theaterpädagogin Ursula Gessat ausgeführt. In diesen Workshops setzte sich das P-Seminar intensiv mit der Handlung der Oper, den wesentlichen Figuren, der Musik und auch mit der Dramaturgie auseinander. Dabei spielte es eine große Rolle, sich über die Figuren zu informieren, sich in sie hineinzuversetzen und die dadurch gewonnenen Erkenntnisse über die Figuren schauspielerisch darzustellen. Somit konnte man sich selber in die Figuren einfühlen und lernte gleichzeitig sehr anschaulich die wichtigen Charaktere und die Handlung kennen.

Besonders interessant war der Probenbesuch im zweiten Teil des Workshops. Nun konnte man erstmals die Kulisse des Stücks sehen und bekam einen ersten Eindruck davon, wie das Stück inszeniert wird. Die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars durften den gesamten ersten Akt in der Probe anschauen und reflektierten anschließend, was sie gesehen hatten und teilten ihre eigenen Meinungen dazu mit. Dabei stellte sich heraus, dass doch die meisten sehr überrascht waren von der neuen Inszenierung. Da sie sich bis jetzt nur mit der Handlung und den Figuren beschäftigt hatten, hatte ein Großteil der Schüler und Schülerinnen zunächst die Kulisse des 16. Jahrhunderts vor Augen, da Wagner dem Stück diese Zeit zugeordnet hatte. Der Probenbesuch warf deshalb auch einige Fragen auf, da das 16. Jahrhundert von einer Kulisse abgelöst wurde, die den Plattenbau der 1970er Jahre andeutete und alte Autos herumfuhren. Diese drastische Veränderung durch einen Zeitsprung war zwar anfangs etwas schwierig einzuordnen, jedoch erkannte man schnell, dass sie das Stück sehr interessant macht, da sie einen direkten Bezug zur Gegenwart herstellt.

Bus

Mit diesen Eindrücken ging das P-Seminar nun am 12. Mai in die Staatsoper und schaute die fünfstündige Oper (inklusive Pausen) von fantastischen Plätzen im Parkett (erste bis dritte Reihe) aus an!

Da die Grundstruktur der Inszenierung nun schon bekannt war, gab es keine große Überraschung mehr und man konnte sich völlig auf diese fantastische Oper und die mitreißende Musik Wagners einlassen, die von Kirill Petrenko beeindruckend dirigiert wurde. Auch den weltbesten Tenor Jonas Kaufmann erlebten wir live. Abschließend konnte man sagen, dass die Oper nicht so inszeniert war, wie anfangs erwartet, dass aber die vielen verschiedenen Facetten, die sie bot, zusammen mit der wundervollen Musik überwältigend waren und besonders junge Menschen mitreißen konnte. Für manchen Opernliebhaber mochte es vielleicht zu viel auf einmal und zu übertrieben gewesen sein, aber für das P-Seminar, das sich im Laufe des Schuljahres schon mit vielen verschiedenen Musiktheatern beschäftigt hatte, war diese Oper eine gelungene und faszinierende Inszenierung, die einfach »mal was Neues« war.

Stefanie Albers, Ann-Sophie Muchazak, Q11