Eule
Städt. St.-Anna-Gymnasium

Schüleraustausch mit Verona

Fassade

Schon der Aufbruch in München morgens um halb neun war von der Vorfreude auf eine Woche voller neuer Erkenntnisse bestimmt.

Die Stimmung unter uns war freudig aufgeregt, das Land, die gewohnte Umgebung und die Schule für eine Woche hinter sich zu lassen — aber auch ein wenig angespannt bei dem Gedanken, wie man von der Gastfamilie aufgenommen werden wird.

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Mit diesen Gedanken und zahlreichen Gastgeschenken in den Koffern kamen wir nach 6 Stunden Fahrt endlich an der »Stazione di Verona« an. Nachdem wir von den italienischen Austauschschülern/innen herzlich in Empfang genommen wurden, fuhren wir zu ihnen nach Hause. Dort wurden erst einmal die Koffer ausgepackt, die neue Unterkunft quasi in Beschlag genommen und sich nett mit der Familie unterhalten. Das Abendessen verbrachten wir jeweils in den verschiedenen Familien vor Ort. Später am Abend traf sich ein Teil der Gruppe um ein echt leckeres italienisches Eis zu essen und die Stadtteile zu besichtigen. Der erste Eindruck von uns Deutschen: »Sehr schön!«

Am nächsten Tag trafen wir uns in der Schule, um uns einen Vortrag des Direktors anzuhören, der uns auch herzlich begrüßte. Nach dem Vortrag hatten wir noch eine Führung durch die Schule. Im Anschluss sind wir dann ohne »unsere« Italiener (da die in den Unterricht mussten) in die Stadt gefahren. Dort besichtigten wir die Arena di Verona am Piazza Bra — ziemlich beeindruckend! Dann hatten wir Freizeit und die meisten nutzten die Chance in Italien zu shoppen, zum Beispiel in der Via Mazzini oder auf dem wunderschönen Piazza delle Erbe. Am Abend waren wir alle zusammen in einem typischen veronesischen Lokal essen, welches uns gut gefiel. Nach dem Essen sind alle Schüler/innen noch in einen Park gegangen, um den ersten gelungenen Tag ausklingen zu lassen.

Am Mittwoch stand ein gemeinsamer Ausflug nach Vicenza auf dem Plan. Dank einer 90-minütigen Verspätung des Zuges, verpassten wir trotz relativ kurzer Fahrt die geplante Theaterführung in der Stadt. So eilten wir direkt zum berühmten »Teatro olimpico« des Architekten Palladio und konnten wenigstens noch einen Blick in dieses atemberaubende Theater hineinwerfen. Kulturell wurde das Programm mit einer getrenntsprachigen Museumsführung durch die Basilica abgerundet. Nach erneutem Shoppen, ging es wieder zurück nach Verona, wo wir Schüler uns abends noch in einer Bar trafen, in der fleißig Karaoke gesungen wurde.

Ausblick

Erschöpft vom Tag davor brachten wir am Donnerstagmorgen die Italiener zur Schule und fuhren daraufhin erneut nach Verona. Dort stand wieder Kultur auf dem Programm und wir haben uns viele alte Gebäude angeschaut, wie das Casa Giulietta (dort soll Julia gelebt haben und dort ist auch der Balkon unter dem Romeo gesungen haben soll) und die Burg »Castelvecchio«. Da die geplante Schatzsuche leider ausfiel, hatten wir wie immer als Ausgleich zum Kulturprogramm etwas Freizeit. Zum Abschluss unseres Austauschbesuches organisierten die Italiener/innen eine Abschiedsparty, die in einem Kirchenraum stattfand. Wir alle haben uns sehr gut amüsiert und es wurde viel getanzt und gelacht.

Am Freitag morgen, nach wenig Schlaf und schnell gepackten Koffern, hieß es: »Auf zum Gardasee!«. Doch bevor wir wirklich zum Gardasee kamen, durften wir uns eine Ölpresserei anschauen und das ein oder andere Mitbringsel für die Daheimgebliebenen besorgen. Die junge Eigentümerin erklärte uns, wie Olivenöl vor 100 Jahren gepresst wurde - mit Hilfe von Mühlsteinen und geflochtenen Strohpressen - und wie es heute gemacht wird. Wir übten auch bei einer degustazione, wie der Kenner einen Tropfen Olivenöl mit Luftzufuhr auf der Zunge testet. Endlich in Bardolino am Gardasee angekommen, gab es dann eine kleine Führung durch den Ort und wir hatten noch kurz Zeit um uns auch hier die Läden anzuschauen. Zum krönenden Abschluss saßen wir alle mit einer spendierten Kugel Eis am See und genossen die letzten Stunden mit unseren Italienern/innen. Leider mussten wir Bardolino schon bald wieder verlassen und nach Verona zurück, denn Züge warten nicht. Am Hauptbahnhof fing dann das große Verabschieden an. Nachdem die ein oder andere Träne vergossen war, fuhr nur ein Teil von uns zurück nach Deutschland, da der andere Teil durch den Gewinn eines Preises das Wochenende am Gardasee verbringen durfte. Ein paar Italiener begleiteten uns sogar zum Zug und winkten ganz eifrig, aber traurig, als wir dann um 17:00 Uhr von Verona wegfuhren.

Diese Woche in Verona — einer Stadt zum Verlieben — war für uns alle sehr aufregend, erlebnis- und lehrreich zu gleich!

Anna Zabel und Johanna Koch