Eule
Städt. St.-Anna-Gymnasium

»Faust« am eigenen Leib erlebt

Theater-Workshop in Q11-Deutsch-Kursen

Torte

»Ich hab heute richtig viel gelernt, was ich über Faust noch nicht ansatzweise wusste!« so lautete das Fazit einer Schülerinnen und Schüler der beiden Deutsch-Q11-Kurse, die am 05. Dezember im Rahmen des Deutschunterrichts an einem vom Residenztheater organisierten Theater-Workshop teilgenommen haben. Dafür war der Kurs von Herrn Kollmannsberger zu einer externen Bühne in Neuhausen gefahren, wo bereits zwei engagierte Theaterpädagogen des Jungen Resi auf die Schüler warteten. Währenddessen stimmten sich die Schüler des Q11-Kurses von Frau Lucht zusammen mit zwei weiteren Theaterexpertinnen bei einer ganz besonderen Mittagspause auf diesen Tag ein, bevor sich die Aula des SAG für vier Stunden in eine Theaterwerkstatt verwandelte.

Alles drehte sich von nun an um Goethes »Faust«. Auf der Grundlage ihrer Lektürekenntnis aus dem Deutschunterricht setzten sich die Schülerinnen und Schüler während des Workshops ganz intensiv mit den Figuren (vor allem mit Faust und Mephisto), der Beziehung dieser zueinander, ihren Zielen und Konflikten szenisch auseinander. Dazu schlüpften sie einerseits in die Rolle des Gelehrten Faust, der nach dem Sinn des Lebens und der Erkenntnis sucht, was »die Welt im Innersten zusammenhält«, und andererseits in die Rolle des Teufels Mephisto, der Faust vom rechten Wege abbringen will. Um von seiner Unzufriedenheit befreit zu werden und wahre Erfüllung zu finden, verbündet sich Faust durch einen Pakt mit dem Teufel. Seelisch und körperlich verjüngt verliebt sich Faust in das junge, naive Mädchen Margarete (Gretchen), das er zugrunde richtet, indem er sie verführt, schwängert, den Tod ihrer Mutter und ihres Bruders herbeiführt, sie schließlich ihrem Schicksal (Tod durch den Henker wegen Kindstötung) und der Gnade Gottes überlassen muss und mit Mephisto flieht.

Kurs

Die szenische Erarbeitung dieser weltberühmten Tragödie gab den Q11-Schülern die Möglichkeit, sich in die Situation der Figuren einzufühlen, zu denken, zu reden, sich zu bewegen und zu handeln wie sie. Dabei übten sich die Schüler einerseits im freien, ausdrucksstarken Sprechen vor der Gruppe, andererseits galt es aber auch immer wieder, »das beste Publikum der Welt« zu sein und den Mitschülern die größtmögliche Aufmerksamkeit zu schenken. Auf diese Weise bekamen sie einen intensiven Einblick in die Welt des Theaters. Außerdem bereiteten die Theaterpädagogen die Schüler auf den Besuch der »Faust«-Inszenierung im Residenztheater vor, indem sie an geeigneter Stelle die Besonderheiten der Umsetzung des Stückes durch den Regisseur Martin KuĊĦej erläuterten.

Als Höhepunkt des Workshops erspielten sich die Schüler in Kleingruppen einen Großteil des Stückes durch improvisiertes Vorspielen zentraler Szenen. Dabei zeigten sich die Schüler nicht nur äußert konzentriert und engagiert, viele von ihnen bewiesen regelrecht schauspielerisches Talent!

Szene

Fazit der beiden überaus gelungenen Theaterworkshops, bei denen sowohl die Schüler als auch die Deutschlehrer Frau Lucht und Herr Kollmannsberger einiges gelernt haben, der alle Erwartungen übertroffen und allen Teilnehmern großen Spaß gemacht hat: Einfach faustisch genial und absolut weiterzuempfehlen!

Informationen zu den Angeboten des Jungen Resi unter: www.residenztheater.de.

Florian Kollmannsberger, Katharina Lucht