Malen

(Herstellung und Eignungstest von Malfarben mit Lebensmitteln aus dem Supermarkt)

Farbstoffe

Als Mittel werden Stoffe bezeichnet, welche die Eigenschaft besitzen Materialien zu färben. Lösliche Farbstoffe werden als Farbstoffe, unlösliche Farbstoffe als Pigmente bezeichnet. Farbstoffe können in folgende Gruppen eingeteilt werden:

Natürliche Farbstoffe

• Farbstoffe die von Tieren produziert werden, beispielsweise Purpur aus der Purpurschnecke oder Hämoglobin, verantwortlich für die rote Farbe des Blutes

• Farbstoffe die von Pflanzen produziert werden, beispielsweise Chlorophyll, Carotin oder Indigo

Synthetische Farbstoffe

• Farbstoffe die künstlich hergestellt werden, beispielsweise Azofarbstoffe (mit Anilin aus Steinkohlenteer)

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Bindemittel

Bindemittel sind Stoffe, die andere Stoffe mit feinem Zerteilungsgrad auf einer Unterlage verkleben. Bei der Herstellung von Farben werden Farbmittel und Bindemittel miteinander vermischt. Wichtig ist, dass das Bindemittel keine Farbwirkung auf das Farbmittel hat. Um dieses nicht zu beeinträchtigen, muss das Bindemittel farbneutral sein. Gebräuchliche Farbbindemittel sind Wachse, pflanzliche Öle, natürliche Harze und Leime.

Farbherstellung

Hergestellt wurden Farben aus Paprika, Kräutern, Blaukraut, Himbeeren, Blaubeeren.

Beispiele für das Herstellungsverfahren lipophiler Farbstoffe sind die Versuche, aus Paprika und Kräutern gelbe und grüne Farbe zu gewinnen.

Farbstoff aus orangener Paprika

Materialien: Mörser, Erlenmeyerkolben, Pipetten, Messer, Filterpapier, Esslöffel Chemikalien/Rohstoffe: Benzin 50ml, 1 Paprika, Leinöl 2 ml, Quarzsand.

Die Paprika wird mit dem Messer in kleine Teile zerschnitten und anschließend in den Mörser gegeben. Nun wird in den Mörser 1 Esslöffel Quarzsand sowie 50ml Benzin gegeben, um den Farbstoff aus der Paprika zu lösen. Der Inhalt des Mörsers wird zerrieben bis ein Mus entsteht. Das »Paprika-Benzin-Gemisch« wird in einen Erlenmeyerkolben mit Filterpapier gegeben. Das „Paprika-Benzin-Gemisch“ wird 1 Woche in einen geeigneten Chemikalienschrank gestellt, währenddessen, es sich verflüchtigt. Der zurückgebliebene Bodensatz wird mit 2ml Leinöl vermengt.

Farbstoff aus Kräutern

Materialien: Mörser; Messbecher; Messer; Filterpapier; Erlenmeyerkolben; Reagenzglas; Pipette Chemikalien/Rohstoffe: Quarzsand; Aceton; Benzin; frische Kräuter.

Die Kräuter werden mit dem Messer zerschnitten. Anschließend werden die zerschnittenen Kräuter mit Quarzsand und Aceton mittels einem Mörser in einem Abzug zerrieben. Sobald deutlich eine grüne Flüssigkeit erkennbar ist, wird der Inhalt des Mörsers in einen mit Filterpapier versehenen Erlenmeyerkolben gegeben und filtriert.

Das Filtrat wird in ein Reagenzglas gegeben. Nun wird Benzin in der Menge von 1/3 des Filtrats in das Reagenzglas hinzugegeben. Zuletzt wird die Benzinphase abgezogen.

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Eignungstest

Überprüfte Eigenschaften:

• Löslichkeit in den Bindemitteln

• Streichfähigkeit

• Veränderung in heller und dunkler Umgebung

• Abhängigkeit vom pH- Wert

Die aus den anderen Lebensmitteln hergestellten Farbsoffe erwiesen sich mehr oder weniger gut als Malfarbe geeignet. Sie waren zwar über den getesteten Zeitraum lichtecht, aber instabil gegenüber den Einflüssen von Säuren und Laugen. Die farbgebenden Anthocyane sind Säure-Base-Indikatoren. Dies eröffnet die Möglicheit, die Farben durch Säure/Base-Zugabe zu variieren. Erfordert aber eine exakte Pufferung der Malfarbe. Als längerfristig farbkonstant erwiesen sie sich nicht.

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Schlussfolgerung

Die hergestellten Farben aus Paprika und Kräutern weisen nahezu dasselbe Verhalten auf. Im Gegensatz zu der Farbe aus Kräutern wirkt Licht auf die Farbe aus Paprika aber stark entfärbend. Das bedeutet, dass diese Farbe als Malfarbe untauglich ist und somit keine Anwendung finden wird.

Eher geeignet sind die Farbstoffe aus Blaukraut, Himbeeren und Blaubeeren. Die Herstellng einer halbwegs stabilen Malfarbe daraus ist diffizil. Mangels Farbkonstanz eignen sie sich nur für kurzzeitigen Ensatz.

Y. Wächter