Powered by Space: Münchner Schüler*innen experimentieren mit Solarzellen aus dem All
Dieser Wettbewerbstitel wurde für die 24 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9k für einige Physikstunden zum Programm. Sie entwarfen und bauten Objekte für den Wettbewerb »Powered by Space«, der vom Schulreferat und dem Referat für Gesundheit und Umwelt gemeinsam mit dem Bildungszentrum für Solartechnik und dem Raumfahrtunternehmen EADS Astrium veranstaltet wurde. Münchner Schülerinnen und Schüler haben bei diesem Wettbewerb die Gelegenheit, sich kreativ mit dem Thema Solarenergie auseinanderzusetzen und dabei Solarzellen aus der Raumfahrttechnik als Kraftquelle für Modellautos, Solarmobile, Boote, für solare Kunstwerke usw. zu verwenden. Dabei soll laut Ausschreibung die anwendungsorientierte Wissensvermittlung unterstützt und die technische Kreativität der Schüler/innen gefördert werden.
Der Solar– und Energiebeauftragte des Schulreferats der Landeshauptstadt München Herr Wilhelm Kirchensteiner stellte der Klasse den Wettbewerb in einer Doppelstunde vor. Schnell kamen die vom letztjährigen Projekt »Energetingen« geschulten Energieexperten in ein Gespräch über Solarenergie, ihre Nutzung und Effizienz und beide Seiten hatten sichtlich Spaß an der Sache. Mit der Vorstellung früherer Gewinner des Solarwettbewerbs war es für Herrn Kirchensteiner ein Leichtes die Schüler/innen zur Teilnahme am Wettbewerb zu motivieren.
Unsere Schule erhielt zwei Koffer mit Material und Werkzeug und ca. 200 Solarzellen, die den Weg von der Firma EADS Astrium ins All nicht geschafft hatten, aber für terrestrische Objekte noch sehr gut geeignet waren. Bevor die eigentliche Bauphase starten konnte, gab es zunächst eine Einheit Theorie über Halbleiter im Allgemeinen und Solarzellen im Besonderen. Dann erst ging es an die Bildung von Teams, die zusammen am Projekt arbeiten wollten. Im Team sollten Projektideen entwickelt und bewertet werden, bevor eine Idee sich durchsetzen konnte. Schließlich musste der Schritt von der Idee in die Planung geschafft werden. In welche Teilaufgaben lässt sich das Ganze einteilen? Was muss im Einzelnen gemacht werden? Wer macht was? Wann machen wir welchen Teilschritt? Baupläne, Schaltpläne wurden gezeichnet, Leistung, Stromstärke, Spannung errechnet — alles unter sonnigen Voraussetzungen. Denn gut geplant ist halb gebaut.
Endlich ging es an die Umsetzung dieses MINT-Projekts: Wie bei jeder Planung zeigten sich manche Details schwieriger als erwartet, anderes ging erstaunlich leicht von der Hand. Besondere Freude machte es zu sehen, wie gut manche Teams zusammengewachsen waren. Nach anfänglichen Auseinandersetzungen in der Planungsphase ging hier die Arbeit zügig voran.
Am Ende reichten die Schüler/innen der Klasse 9k fünf verschiedene Projekte beim Wettbewerb ein. Florian Burger, Lorenz Nindl, Quirin Pertramer und Mauricio Tikovsky erreichten mit ihrer Wake– Boardanlage den 4. Platz. Tena Grahovac, Ramona Mühleisen, Mara Varesi, Caroline Willibald und Delia Schellenberg schafften es mit ihrer Musikbühne »Dancing Queen« auf den 5. Platz. Eine Ehrung für den 10. Platz erhielten Lea Albat, Sabita Banherjee, Polly Justice, Nora Kreider und Aurelia Sasser für ihre Arche Noah.
Weitere Arbeiten waren ein Solarauto und ein solarbetriebener Speisenkühler, der neben dem Ventilatorwind den Schatten der Solarzellen nutzt. Nicht immer hat alles hundertprozentig so geklappt wie geplant, aber alle Schülerinnen und Schüler der Klasse haben ernsthaft gearbeitet. Und so gewinnen alle aus dieser Projektarbeit wichtige Erfahrungen für neue Projekte – seien es solarbezogene oder andere.
Dieser Wettbewerb ermöglicht es, ein Thema von der praktischen Seite her anzugehen und so Teamund Projektarbeit zu trainieren, daher möchte ich an dieser Stelle meinen Dank an die Veranstalter aussprechen. Ein ganz besonderer Dank gilt Herrn Kirchensteiner, der uns den Wettbewerb mit seiner motivierenden Vorstellung schmackhaft gemacht hat und an Herrn Hammerl–Pfister, den Fachkoordinator Umweltschutz für Münchner Schulen, der den Wettbewerb sehr engagiert betreut hat. Danke auch an die Fachschaft Physik, die die zeitweilige «Belagerung» der Sammlung klaglos akzeptierte!
Margarethe Braun