Eule
Städt. St.-Anna-Gymnasium

Färben

(Herstellung von Farbstoffen aus Waren aus dem Supermarkt und Prüfung auf Eignung zum Textilienfärben)

Wolle

Viele Waren in Supermärkten sind farbig, einige von ihnen werden wegen ihrer Farbe mehr oder weniger geschätzt. So färbt zum Beispiel Rotwein sehr gut weiße Tischdecken und Hemden, und es gibt genügend Tipps, wie man die Flecken wieder entfernt. Ob man mit farbigen Waren Farbstoffen herstellen kann, die geeignet sind Textilien zu färben, soll exemplarisch untersucht werden. Dabei wurden ausschließlich natürliche Farbstoffe verwendet. Um zu einem guten Ergebnis zu kommen, mussten mehrere Faktoren beachten werden:

Dabei war bei der Art des Stoffes und den damit verbundenen Beschaffenheiten besonders darauf zu achten, ob man einen Stoff aus natürlichen (Cellulose, Keratin) oder synthetischen (chemisch veränderten) Fasern verwendete.

Des Weiteren waren bei der Wahl des Färbemittels die natürliche Umgebung des zu gewinnenden Färbemittels von Bedeutung. Bei Färbemitteln wie zum Beispiel Pflanzen kann man für das Textilfärben die geographische Herkunft und jahreszeitliche Einschränkungen einbeziehen. So steht die einheimische Holunderfrucht im Herbst frisch zur Verfügung, ansonsten muste man sich mit Saft behelfen.

Beim eigentlichen Färbevorgang spielte auch der pH-Wert eine große Rolle. Es gibt pflanzliche Mittel, die auf Säuren oder Basen reagieren und somit ihre Farbe verändern. Ein bekanntes Beispiel ist der Rotkohl.

Für ein optimales Ergebnis eignet sich nicht für jeden Farbstoff und jede Faser die gleiche Methode. Um die beste funktionierende Färbmethode zu finden, müssen verschiedene Verfahren getestet werden.

Die Versuche ergaben, dass einfaches Eintauchen in einen farbigen Extrakt in den meisten Fällen nicht zu brauchbaren Ergebnissen führt. Es ist offensichtlich, dass die Textilien für die Haftung der Farbstoffe vorbehandelt werden müssen. Die so genannte Beize mit metallionenhaltigen Lösungen wie Alaun spielt eine große Rolle. Metallionen binden Textilfaser und Farbstoffe. Durch das Beizen der Stoffe bleibt der Farbe bei Waschvorgängen erhalten. Das Färben rein synthetischer Stoffe erwies sich auch mit Beizen als sehr schwierig, die Färbungen waren nicht intensiv und die Ergebnisse nicht farbecht.

Wolle erwies sich als die für die getesteten natürlichen Farben als beste geeignete Faser. Trotz chemischer Verwandtschaft (Peptid-/Amidbindung) erweist sich Polyamid als kaum geeignet (siehe auch obiges Bild mit Beispielen von Wollfärbungen mit Zwiebelschalen und Rotkohl).

Meiner Meinung nach ist das Färben mit natürlichen Lebensmitteln aus dem Supermarkt oder auch mit natürlichen Grundstoffen ganz einfach, wenn man das sich das nötige Hintergrundwissen ewirbt und berücksichtigt.

Ein sich positiv herausstellender Nebeneffekt ist natürlich, dass durch die Verwendung natürlicher Färbemittel und das weitgehende Weglassen von chemischen Substanzen die Umwelt geschont wird. Die Umweltverträglichkeit von Beizmitteln sollte man berücksichtigen.

N. Schön